Die repräsentative Hundehalterstudie „Rudelreport 2025/3“ in Kooperation mit pet zeigt: Die Ernährung von Hunden ist längst kein starres System mehr. Die Mehrheit der Halter setzt auf Vielfalt im Napf: Neben einem Hauptfutter kombinieren z. B. 49 % Nass- und Trockenfutter, ergänzen durch Snacks, Obst oder funktionale Zusätze und schaffen damit ihr ganz eigenes Ernährungsmodell. Der Heimtiermarkt reagiert bereits auf diesen Trend. Doch welche Motive stecken dahinter und welche Chancen ergeben sich für Anbieter von Tiernahrung?
Mehr als ein Hundefutter: Emotionale Gründe sind treibend
Für die meisten Hundehalter ist eine Kombination verschiedener Fütterungsarten wie Trockenfutter in Kombination mit Nassfutter oder die Bereitstellung mehrerer Proteinquellen die präferierte Ernährung für ihren Hund. Für 53 % ist die „Freude des Hundes an Abwechslung“ der Haupttreiber fürs Mixed-Feeding/Multi-Protein-Fütterung, 42 % halten Abwechslung schlichtweg für einen gesünderen Weg der Ernährung des Hundes. Auch praktische Aspekte spielen eine Rolle: Immerhin 16 % geben an, dass sie z. B. wenn sie unterwegs sind, zu einem anderen Futtermittel greifen.
Snacks, Add-Ons und kleine Extras für den Hund
Neben dem Hauptfutter sind Leckerli, Kauartikel und Obst fast selbstverständlich. 56 % geben täglich Leckerli, weitere 27 % mindestens wöchentlich. Snacks dienen als Belohnung und Ausdruck von Zuneigung, gleichzeitig aber auch als funktionales Werkzeug für Training, Zahnpflege oder Stressabbau. Hier zeigt sich ein Win-Win-Effekt: Snacks erfüllen emotionale wie funktionale Rollen, erzeugen beim Tierhalter ein gutes Gewissen und schaffen für Marken Potenzial im Cross-Selling im Heimtiermarkt.
Was bei der Auswahl des Hundefutters zählt
Trotz aller Vielfalt und Probierfreude entscheiden Hundehalter am Regal häufig bodenständig. So bleiben die klassischen Entscheidungstreiber bestehen: Qualität (63 %) und Preis (42 %) landen auf Platz 2 und 3 bei der Wahl von Hundefutter. Nachhaltigkeit, Bio-Zertifizierung oder innovative Produkte spielen aktuell nur eine Nebenrolle. Vertrauen entsteht eher durch Bekanntheit, tierärztliche Empfehlung oder Bewertungen, dominiert den Kaufprozess jedoch nicht. Doch was ist der wichtigste Kauftreiber? Das wird noch nicht verraten, denn es soll ja ein wenig spannend bleiben…
Vielfalt bei der Tiernahrung als Chance für die Heimtierindustrie?
Die Analyse zeigt: Hundehalter suchen aktiv nach Qualität und emotionalen Momenten. Die Kombination mehrerer Futterarten und Ergänzungen ist längst Standard. Aber: In der Praxis greifen Tierhalter eher auf Bekanntes oder Hochwertiges und seltener auf Innovationen zurück, weil sie die Kontrolle behalten wollen. Marken im Heimtiermarkt haben hier die Aufgabe, Haltern klare Orientierung zu geben, etwa durch transparente Kommunikation, nachvollziehbare Rezepturen und eine Erweiterung des Sortiments mit Augenmaß. Denn echte Vielfalt funktioniert nur dann, wenn sie strukturiert und vertrauenswürdig erlebbar wird.
Der Rudelreport, wieder basierend auf einer repräsentativen Stichprobe von n=601 Hundehaltern des Horizoom-Panels, kann ab Oktober hier bezogen werden. Weitere Informationen zur Studie gibt es hier. Und wer sich allgemein über die Projektreihe „Rudelreport“ informieren möchte, kann hier vorbeischauen.
Die Projektmeisterei bietet Marktforschung für die Heimtierbranche. Direkt im schönen Lauf a.d. Pegnitz bei Nürnberg wird geplant, geforscht und analysiert. Gegründet wurde Die Projektmeisterei vor zwölf Jahren. Warum gibt es in Nürnberg eigentlich so viele Marktforschungsinstitute? Dazu gibt es auch einen Blogpost.
