35% der Hunde in Deutschland leiden aktuell unter mindestens einer Erkrankung. Für die Halter der betroffenen Hunde ist Hundegesundheit untrennbar mit dem Thema Hundefutter verbunden. Die aktuelle Hundehalterstudie „Rudelreport 2025/3“ in Kooperation mit pet zeigt deutlich: Ernährung wird in solchen Situationen nicht als Lifestyle-Thema, sondern als Stellschraube zur Symptomkontrolle verstanden. Halter suchen nach Lösungen, hinterfragen Produkte und wünschen sich vor allem eines: Kontrollgefühl.
Gesundheit und Ernährung sind für Hundehalter untrennbar miteinander verbunden, das hat schon die Community Research vor der repräsentativen Onlinebefragung mit 601 Haltern deutlich gemacht. In den Diskussionen der Community wurde Ernährung immer wieder als wichtiger Hebel genannt, um die Gesundheit zu sichern und Probleme zu lösen. Doch bevor man „die Lösung“ gefunden hat, ist es frustrierend. Ein Halter brachte es auf den Punkt: „Ich bin wirklich ratlos.“ Andere berichteten von Versuchen mit Ölmischungen oder Naturprodukten, immer getragen vom Wunsch, selbst etwas in der Hand zu haben.
Sicherheit und Kontrollgefühl als Treiber
Dieses Bedürfnis nach Sicherheit und Kontrolle zieht sich wie ein roter Faden durch die Studie. Wie eine Halterin es formulierte: „Unser Goldie frisst nichts mehr. Uns gehen grad die Ideen aus. Der nächste Gang wäre zum Tierarzt, nur was soll der tun?“ (Zitat aus der Community Research). Die quantitative Befragung stellt dann unterschiedliche Treiber auf den Prüfstand: Während bei gesunden Hunden auch glänzendes Fell oder die Steigerung der Leistungsfähigkeit interessante Benefits sind, ist Ernährung bei kranken Hunden klar defizitorientiert. Mixed-Feeding wird teilweise nicht als Abwechslung geschätzt, sondern als Notlösung, wenn der Hund sein bisheriges Futter verweigert. Halter kranker Hunde brauchen ein „running system“, an dem besser nichts verändert wird.
Innovationen im Heimtiermarkt als Black-Box oder Heilsbringer?
Interessant ist auch der Blick auf Innovationen im Heimtiermarkt, wie neue Proteine oder digitale Produkte aus dem Bereich Tiergesundheit. Während vor allem jüngere Halter neuen Produkten gegenüber oft aufgeschlossen sind, reagieren Besitzer kranker Hunde eher skeptisch. Das trifft u.a. zu, wenn Innovationen als „Black Box“ wahrgenommen werden. Überraschungsboxen oder einfach nur irgendwelche gut klingenden Futterzusätze sind für sie weniger interessant. Sehr wahrscheinlich bedeuten sie für sie Kontrollverlust, und genau den wollen sie vermeiden. Von Hundefutter oder auch Futterzusätzen wünschen sie sich einen therapeutischen Nutzen, weniger einen präventiven. Auch Aspekte wie Nachhaltigkeit sind vor dem Hintergrund der eigenen Problematik nachrangig.
Insgesamt sind die Ergebnisse für die Heimtierindustrie auf den ersten Blick ein wenig ernüchternd, jedoch bieten sie Ansatzpunkte für eine gezielte Zielgruppenansprache.
Der neue Rudelreport, wieder durchgeführt über das Horizoom-Panel, ist ab Anfang Oktober hier erhältlich und beinhaltet spannende Insights für weitere Zielgruppen. Informationen gibt es hier.
